Allerdings handelt es sich bei der Erkrankung nicht um ein „Geschwür“ im eigentlichen Sinne, sondern um eine Entzündung, die durch Bakterien verursacht wird und zu Eiterbildung und häufig zu Abszessen führt.
Wissenswertes über den Aufbau des Hufes finden Sie im Kapitel Huf.

Bei einem Hufgeschwür dringen Bakterien in den Huf ein und vermehren sich im Bereich der Huflederhaut. Dabei führen sie zu einer Entzündung, bei der häufig grau-schwarzer Eiter gebildet wird.
Normalerweise stellt das Hufhorn eine wirksame Barriere gegenüber dem Eindringen von Bakterien dar. Unter bestimmten Voraussetzungen kann aber diese Barriere geschwächt sein:
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Verletzung der Hornkapsel z.B. durch Nageltritt, Vernagelung, Ballen- oder Kronsaumverletzungen wie einen Kronentritt
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aufgeweichtes Hufhorn
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sprödes und rissiges Hufhorn
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Lose Wand z.B. bei Hufrehe oder flachen Hufen
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Hornspalt
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Hornkluft
Die Entzündung kann im gesamten Sohlen- und auch im Wandhornbereich vorkommen. Es entstehen kleine, eitergefüllte Hohlräume zwischen Hufhorn und Huflederhaut. Durch die Entzündungsvorgänge kann Hornmaterial aus der Hufwand eingeschmolzen werden. Die Abbauprodukte des Hornmaterials geben dem Eiter dann eine grau-schwarze Färbung. Die Entzündungsvorgänge und der Druck durch den Eiter auf die empfindliche Huflederhaut sind sehr schmerzhaft für das Pferd. Wenn ein Hufgeschwür nicht behandelt wird, sucht sich der Eiter normalerweise einen Weg nach außen und bricht nicht selten am Kron- oder Ballenrand durch.
In schweren Fällen bildet sich ein tiefes Hufgeschwür. Dieses greift weniger die Hornwand an, sondern die Entzündung dringt weiter in die tiefen Schichten der Huflederhaut vor. Auf diesem Weg kann auch das Hufbein erreicht werden und in seltenen Fällen sogar das Hufgelenk oder der Schleimbeutel zwischen Strahlbein und tiefer Beugesehne.
Leitsymptom
Starke Lahmheit